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Unser Selbstverständnis

             der Kampagne










             Warum gibt es die Kampagne „leben statt schweben“ in Kempten? Für die Stadt
             Kempten und den Stadtjugendring fiel der Startschuss 2003, als die Gesellschaft,
             aber auch die Jugendarbeit massiv mit dem Phänomen „Alkopops und Koma-
             saufen“ konfrontiert wurde. Viel zu viele Kinder und Jugendliche konsumierten
             altersunangemessen und entgrenzt diese legalen Drogen.
             Die Verantwortlichen starteten eine übergreifende Initiative, um diesen Entwicklungen
             rechtzeitig präventiv und konstruktiv entgegen zu wirken. Unsere Prämisse lautete:
             Menschen, die psychisch und sozial im Gleichgewicht sind, sind weniger anfällig
             für Missbrauch von Stoffen. Uns war bewusst, dass zusätzlich zur Prävention auch
             der strukturelle Jugendschutz, unterstützt durch Ordnungs-, Jugendhilfe und Polizei
             notwendig ist.
             Durch die ausführliche Analyse und den Austausch mit Fachstellen konnten
             wir uns einen Überblick verschaffen, wie die Tragweite und das Ausmaß des
             Alkoholmissbrauchs von Heranwachsenden in Kempten ist. Aufgrund dieser
             Analyse erarbeiteten wir klar formulierte, realistische Ziele und benannten die
             Entwicklungsthemen junger Menschen. Eines war und ist uns dabei ein besonderes
             Anliegen: befähigen statt verbieten. Daher möchten wir informieren, erklären,
             aufmerksam machen und somit dazu beitragen, dass Wissen entsteht. Information und
             Wissen bilden die Voraussetzung und das Fundament für den Erwerb von Kompetenzen,
             Veränderung von Verhalten, Bewusstseinsbildung und Optimierung von Strukturen in
             der Jugendarbeit – kurz gesagt, sie bereiten den Weg zu verantwortlichem Handeln von
             Heranwachsenden, aber auch der pädagogischen Begleitung von jungen Menschen. Vor
             diesem Hintergrund wurde schnell klar, dass wir nicht nur die Jugendlichen erreichen
             müssen, sondern dass die Zielgruppe auch die Erziehenden, Multiplikatoren bis hin
             zu den politisch Verantwortlichen umfassen muss. Um diese Aufgabe zu bewältigen,
             braucht es Partner – ein Netzwerk, welches auch nach 10 Jahren noch Bestand hat und
             organisch wächst.



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